In Trauer um die Opfer von Hanau

20. Februar 2020

Zu den Geschehenissen in Hanau erklärt Carsten Träger, der Vorsitzende der SPD Mittelfranken:

"Ich bin erschüttert und traurig über die rassistischen Morde in Hanau. Mein tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen, den Familien und Freunden der Opfer dieser furchtbaren und sinnlosen Tat.

Auch wenn der Täter als Einzelner gehandelt hat, handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Unser Land hat in den vergangenen Monaten und Jahren eine Serie rassistisch und rechtsradikal motivierter Gewaltverbrechen und Morde erlebt. Die Taten geschehen in einem politischen Klima, das die Täter ermuntert, ihre Vorstellungen – seien sie wahnhaft übersteigert oder kühl durchdacht – in die Realität umzusetzen.

Aus Hassbotschaften im Netz und Drohbriefen sind rechtsextreme Netzwerke geworden, die bürgerkriegsähnliche Zustände herbeiführen wollen, sind Terrorgruppen wie der NSU entstanden, und in unserem Land geschehen wieder politische Morde. Wir sind mit Strukturen konfrontiert, die Menschen wie dem Mörder von Walter Lübcke oder den Tätern in Halle und jetzt Hanau das Gefühl geben, ihr völkisch-rassistischer Wahn sei etwas anderes als menschenverachtender Irrsinn.

Wir alle tragen Verantwortung für das politische Klima in unserem Land und für das klare Bekenntnis zu Zusammenhalt, zu uneingeschränkter Solidarität und zum gemeinsamen Schutz für all jene, die in den unseligen Fokus von rechten Fanatikern geraten sind. Es ist unser Auftrag als Gesellschaft und als politisch Verantwortliche, zu benennen, dass der Nährboden, in dem diese Gewalttaten wurzeln, Hetze, Hass und rechtspopulistische Menschenfeindlichkeit sind – und ihnen gemeinsam entschieden und mit aller Kraft entgegenzutreten."

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