In Gedenken an den am 15. Juli 1998 verstorbenen Karl-Heinz Hiersemann, ehemaliger Vorsitzender des SPD-Bezirks Franken und Vizepräsident des bayerischen Landtages, lobt die MittelfrankenSPD in zweijährigem Rhythmus den Karl-Heinz-Hiersemann-Preis aus. „Damit soll das gesellschaftliche Engagement junger Menschen gewürdigt werden“, so der mittelfränkische SPD-Vorsitzende Carsten Träger.
„Mit dem Karl-Heinz-Hiersemann-Preis, der erstmals vor 16 Jahren verliehen wurde, würdigen die MittelfrankenSPD und die SPD Erlangen auch dieses Jahr wieder die Arbeit von Kindern und Jugendlichen aus Mittelfranken, die sich besonders für eine lebendige Demokratie, gegen Rechtsradikalismus, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus eingesetzt haben“, so Carsten Träger.
Die Preisverleihung findet am 27. September ab 15.00 Uhr in Erlangen im Redoutensaal statt.
Die Jury, der u. a. auch die Ehefrau des Verstorbenen, die Landtagsabgeordnete Alexandra Hiersemann angehört, wählte nach intensiven Beratungen folgende Preisträger aus:
Mit der Ausarbeitung einer „Szenischen Lesung“ setzte sich die Klasse intensiv mit den Folgen der Naziherrschaft auseinander: „Wir wollen die verheerenden Folgen aufzeigen, welche entstehen, wenn Menschen wegen ihrer Andersartigkeit diskriminiert und verfolgt werden“
Die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 13 und 17 Jahren haben in Kooperation mit dem Partnerschaftsverein Charkiv-Nürnberg e. V. einen Schüleraustausch initiiert und gemeinsam an dem Projekt „Kriegsgewalt und Menschenrechte“ gearbeitet. Herausgekommen ist dabei eine umfangreiche zweisprachige Broschüre zu diesem Thema.
Die Schülerinnen und Schüler haben sich zu Ortsführern für Gleichaltrige ausbilden lassen und führen Rundgänge durch. Im Rahmen dieser Rundgänge wird über das frühere jüdische leben im Ort informiert: „Es macht viel mehr Sinn vor der eigenen Haustüre die Spuren ehemaliger Bewohner und deren verbrecherische Festnahme oder Verladung zu entdecken, als alles nur im Geschichtsbuch zu lesen“ so die Schülerinnen und Schüler.
Vor der Haupttreppe des Schulzentrum gibt es fünf Stolpersteine, die an ehemalige jüdische Schülerinnen und Schüler erinnert. Die Videogruppe hat dies zum Anlass genommen einen sehr informativen, 20.minütigen Film über die Hintergründe und darüber, was aus diesen ehemaligen Mitschülern geworden ist, zu produzieren.
Neben der Schule sollen Unterkünfte für Flüchtlinge errichtet werden. Dies hat die Projektgruppe zum Anlass genommen, sich unter dem Motto „Flüchten ist kein Urlaub!“ intensiv mit der Thematik auseinander zu setzen. Herausgekommen sind sehr gute thematische Plakate zu Flucht und Fluchtursachen sowie den Asylverfahren. Ergänzt wird das Projekt noch durch eine Internetseite und durch Aktivitäten in Facebook.