PLENUM 05/2024 | Thema der Woche: Mehr Bildung durch mehr Startchancen
Alle drei Jahre gibt es bei uns wieder einen Pisa-Schock. Beim internationalen Schulvergleichstest des "Programme for International Student Assessment" schneiden die deutschen Schüler_innen eher mau ab. Die Ampel handelt!
Es ist nicht von der Hand zu weisen: Im internationalen Vergleich sind die Lese-, Schreib- und Mathekompetenzen von deutschen Schülerinnen und Schülern nicht die besten. Studien weisen darauf hin, dass das Bildungsniveau der Eltern deutlich mit den Bildungschancen der Kinder zusammenhängt. Folge: Viele eigentlich begabte Kinder bleiben zurück.
Die Ampel möchte das Problem angehen. Ein Koalitions-Antrag würdigt und bekräftigt jetzt das Startchancen-Programm der Bundesregierung: 4000 Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler sollen gestärkt werden (davon in Bayern 580 Schulen). 60 Prozent der ausgewählten Schulen sollen Grundschulen sein. 20 Milliarden Euro fließen nach und nach ab August 2024 – die Hälfte vom Bund, die Hälfte von den Ländern. Obwohl eigentlich die Länder zuständig sind, stoßen wir mit der Ampel kräftige Investitionen in die Schulen an!
Das Startchancen-Programm basiert auf drei Säulen:
- Schaffung zeitgemäßer Lernorte – dabei geht es nicht nur um Beton, sondern ausdrücklich um lernförderlichere Infrastruktur und Ausstattung
- Chancenbudget zur freien Verfügung für die Schulen, um die Schul- und Unterrichtsentwicklung voranzutreiben.
- Mehr multiprofessionelles Personal (z.B. Sozialpädagog_innen)
Unser Vorhaben bedeutet einen echten Paradigmenwechsel in der bildungspolitischen Zusammenarbeit von Bund und Ländern. Bei der Auswahl der geförderten Schulen werden der Anteil von Migrationshintergrund und die Armutsgefährdungsquote der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt. Die Investitionen sollen helfen, wo der Bedarf am größten ist. Die Mittelzuweisung erfolgt zielgerichtet und evidenzbasiert nach sozialen Kriterien und nicht mehr nach Steueraufkommen und Bevölkerungszahl.
Das Programm steht in einer langen Tradition der SPD. Vor über 20 Jahren haben wir mit dem Ganztagsschulprogramm mit einem Volumen von vier Milliarden Euro die Bundesinvestitionen in Schulen begonnen. Seit 2017 läuft das Schulsanierungsprogramm im Umfang von 3,5 Milliarden Euro. Auch der 2019 gestartete Digitalpakt Schule mit 6,5 Milliarden Euro ist weiter aktiv. Und 2023 Jahr hat die Ampel das neue Investitionsprogramm Ganztagsausbau gestartet – mit 3,5 Milliarden Euro für Infrastruktur und Ausstattung.
Alle Artikel dieser Ausgabe des PLENUM-Newsletters:
➔ Thema der Woche: Mehr Bildung durch mehr Startchancen
➔ Gabriela Heinrich: Ruanda muss auch 30 Jahre später eine Warnung bleiben
➔ Jan Plobner: Meilenstein – Bundestag stimmt für Selbstbestimmungsgesetz
➔ Carsten Träger: Uli Grötsch ist erster Polizeibeauftragter des Bundes
➔ Martina Stamm-Fibich: Erde aus dem Wahlkreis für den Reichstag
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