PLENUM 08/2022 | Martina Stamm-Fibich: Frauengesundheit braucht mehr Aufmerksamkeit

04. Oktober 2022

Die Medizin im 21. Jahrhundert vernachlässigt noch immer die Perspektive der Frauen – das gilt sowohl für die Forschung als auch für die Versorgung. Klar ist, es herrscht dringender Handlungsbedarf, allerdings gibt es Grund für leisen Optimismus.

Es sollte kein Geheimnis sein, dass Frauen und Männer unterschiedlich krank sind. Beide Geschlechter leiden unterschiedlich häufig an Krankheiten wie Herzinfarkt, Depression oder Osteoporose. Gleichzeitig zeigen Frauen und Männer häufig unterschiedliche Symptome bei der gleichen Erkrankung. Ein und dieselbe Erkrankung bleibt deshalb bei Frauen oft unentdeckt. Der Klassiker ist in dieser Hinsicht mit Sicherheit der Herzinfarkt, dessen Warnzeichen von Ärzten häufig nicht entdeckt werden, weil sich die Forschung in diesem Bereich lange überhaupt nicht mit Frauen beschäftigt hat. Ihre spezifischen Symptome sind vielen Ärzten einfach nicht bekannt.

Ein weiteres Paradebeispiel für die fehlende weibliche Perspektive im Gesundheitswesen sind Arzneimittelstudien, die noch immer überwiegend mit männlichen Probanden durchgeführt werden. Aussagen über die Wirkung sind bei Frauen häufig mit großen Unsicherheiten behaftet. Dieser Zustand muss sich dringend ändern.

Positiv ist, dass wir aktuell mehr über diese Themen diskutieren als früher. Es entwickelt sich langsam ein Bewusstsein dafür, dass der Mann nicht länger der alleinige Orientierungspunkt bei der Ausgestaltung unseres Gesundheitssystems sein darf. Optimistisch stimmt auch, dass frauenspezifische Krankheiten wie die Endometriose oder das Lipödem, die von der männlich dominierten Medizinwelt lange Zeit leider nicht ernst genommen worden sind, mittlerweile im Bundestag ernsthaft diskutiert werden. Jetzt geht es darum, für die Behandlung dieser Erkrankungen die richtigen Strukturen zu schaffen. Dafür werde ich mich mit aller Kraft einsetzen.

PLENUM 08/2022 | Martina Stamm-Fibich: Frauengesundheit braucht mehr Aufmerksamkeit

Besuch aus dem Wahlkreis

Zum Ende der Doppelsitzungswoche habe ich mich über Besuch aus der Heimat gefreut: Engagierte junge Menschen vom Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt haben sich Berlin, den Bundestag und meine Arbeit angeschaut.

Sie vertreten mit den Jugendverbänden die Interessen von Kindern und Jugendlichen im Landkreis. Entsprechend lebhaft waren auch ihr politisches Interesse und unsere Diskussion über unsere Demokratie.

Artikelbild: Büro Martina Stamm-Fibich

Martina Stamm-Fibich | Wahlkreis Erlangen

Friedrich-List-Straße 5 · 91054 Erlangen
martina.stamm-fibichh@bundestag.de · 030 22777422

Webseite: https://www.stamm-fibich.de
Facebook: https://www.facebook.com/martina.stammfibich

Alle Artikel dieser Ausgabe des PLENUM-Newsletters:

➔ Thema der Woche: Nachhaltigkeit – gemeinsam gegen die Klimakrise

➔ Gabriela Heinrich: Repression und Gewalt aus Angst vor den Frauen

➔ Martina Stamm-Fibich: Frauengesundheit braucht mehr Aufmerksamkeit

➔ Carsten Träger: Ein 200-Milliarden-Euro- Abwehrschirm für Energie

➔ Jan Plobner: Dein neues Namensrecht

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