PLENUM 12/2023 | Gabriela Heinrich: Mehr globale Zusammenarbeit für Frieden und Klimaschutz

02. Oktober 2023

Vor 50 Jahren traten die Bundesrepublik und die DDR den Vereinten Nationen bei. Ein Antrag der Ampel würdigt die Vereinten Nationen. Aber wir nennen auch globale Herausforderungen. Vor allem zeigen wir auf, dass diese nur mit Zusammenarbeit zu bewältigen sind.

Ich bin seit Jahren überzeugte Schrebergärtnerin. In so einer Kleingartenkolonie gibt es Regeln. Man hat schnell alle Kleingärtner gegen sich, wenn man sich nicht dran hält. Ob es sinnvoll ist, dass die Hecke nur eineinhalb Meter hoch sein darf, ist jetzt mal egal. Schwarze oder pinke Tulpen zu pflanzen, ist egal. Aber ich kann nicht einfach meinen Zaun einen Meter zum Nachbarn versetzen, weil ich sonst Ärger bekomme. Und Schrebergärtner im Allgemeinen halten wie Pech und Schwefel zusammen, wenn es um die Kolonie als Ganzes geht. Gemeinsam können sie sich viel besser gegen alles mögliche wehren (Immobilienhaie, Bau eines Parkplatzes usw.).

Warum schreibe ich hier von Schrebergärten? Das Beispiel zeigt schön, wie wichtig eine Ordnung ist, die auf Regeln basiert. Und wie man mit Gleichgesinnten an einem Strang zieht. Bei den Vereinten Nationen gibt es das auch: „regelbasierte Weltordnung“ und „Multilateralismus“.

Wir stehen auf der Erde vor nie dagewesenen Herausforderungen. Die aktuelle imperiale Großmachtpolitik Russlands muss durch viele Länder sanktioniert werden, um Putin seine Grenzen aufzuzeigen. Oder: Die Klimakrise werden wir nur in den Griff bekommen, wenn viele Länder mitmachen. Das Klima kennt keine nationalen Grenzen. Hier macht die Ampel einen wirklich guten Job. Olaf Scholz und Svenja Schulze sind neue Klimaund Entwicklungspartnerschaften mit Staaten des Globalen Südens eingegangen – zusammen mit weiteren Partnern wie Japan und den USA. Das ist Multilateralismus in der Praxis: Länder kommen zusammen und vereinbaren gemeinsames Handeln. Nur so war das Pariser Klima-Abkommen möglich!

Beides – Multilateralismus und eine regelbasierte Weltordnung fallen nicht vom Himmel. Zumal es Akteure gibt, die ausschließlich ihre eigenen Interessen verfolgen. Wir werden weiterhin innerhalb der Staatengemeinschaft Brücken schlagen müssen – mit dem Ziel multilateraler Zusammenarbeit. Wir brauchen eine stärkere Zusammenarbeit mit Demokratien.

Aber ob es uns gefällt oder nicht: Wir müssen auch mit denen zusammenarbeiten, die unsere Werte nicht zu 100 Prozent teilen. Auch autoritäre Staaten haben zum Beispiel ein Interesse daran, nicht von größeren Nachbarn überfallen zu werden. Nicht von Naturkatastrophen hinweggefegt zu werden. Auch sie können Partner sein für eine friedliche und regelbasierte Weltordnung. Wir müssen das Verbindende suchen, nicht das Trennende.

Gabriela Heinrich | Wahlkreis Nürnberg Nord

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➔ Gabriela Heinrich: Mehr globale Zusammenarbeit für Frieden und Klimaschutz

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