PLENUM 02/2022 | Jan Plobner: 77. Jahrestag der Befreiung des KZ Flossenbürg

29. April 2022

PLENUM 02/2022 | Jan Plobner: 77. Jahrestag der Befreiung des KZ Flossenbürg

1.500 Häftlinge befreite die US-Armee am Morgen des 23. April 1945 aus dem Konzentrationslager Flossenbürg. Am vergangenen Sonntag fand dort der Gedenkakt zum 77. Jahrestag dieser Befreiung des Konzentrationslagers statt, das unter anderem ein Außenlager in Hersbruck und Happurg hatte.

Am vergangenen Sonntag war ich zu Besuch in Flossenbürg – das ist zwar nicht in Mittelfranken, aber dennoch für meinen mittelfränkischen Wahlkreis von großer Bedeutung. Dort fand der Gedenkakt zum 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg statt, das unter anderem ein Außenlager in Hersbruck und Happurg hatte.

Auch wenn ich natürlich schon häufig Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Nationalsozialismus besucht habe, war ich auch dieses Mal sehr bewegt und bin immer wieder erschüttert über das unendliche Leid. Nur 1500 Häftlinge konnte die US-Armee am Morgen des 23. April 1945 aus dem Konzentrationslager Flossenbürg befreien. Tausende weitere Gefangene befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf einem der sogenannten Todesmärsche durch Bayern oder Tschechien.

Insgesamt rund 100.000 Menschen aus 47 Nationen wurden zwischen den Jahren 1938 und 1945 in das KZ Flossenbürg verschleppt und zu Zwangsarbeit in den umliegenden Steinbrüchen gezwungen. Zehntausende kamen dabei ums Leben oder wurden ermordet. Darunter auch der Pfarrer und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, den die Nationalsozialisten im April 1945 in dem Lager hinrichteten.

„Das Wissen um die eigene Vergangenheit, zu wissen, was geschehen ist und unter welchen Voraussetzungen und Bedingungen es geschehen ist, ist für die Verteidigung der Demokratie unerlässlich“ Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, hat auf der Veranstaltung in Flossenbürg die richtigen Worte gefunden. Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass sich so etwas nie wieder wiederholen kann. Das stetige Erinnern an die Opfer ist dabei von zentraler Bedeutung.

Als Mitglied im Rechtsausschuss des Bundestags, und dort zuständig unter anderem für NS-Unrecht, ist das eines meiner zentralen politischen Leitlinien. Dabei muss klar sein, dass sich Erinnerungsarbeit immer wieder neu erfinden muss.

Jede Generation muss sich ihren eigenen Zugang zu diesem unendlichen Leid und seiner Bedeutung für das Fortbestehen unserer Demokratie schaffen. Nicht zuletzt da immer weniger Überlebende von ihren Erfahrungen berichten können, wenngleich diese Erzählungen natürlich heute und auch in Zukunft von unermesslichem Wert sind.

Eben diese Gewissheit nehme ich mit zurück nach Berlin und Mittelfranken, um auch dort der Gendenkarbeit einen Rahmen zu ermöglichen, Wirkmächtigkeit zu entfalten. Eine Aufgabe, der ich mich als Bundestagsabgeordneter verschreibe, die aber auch weiter eine Aufgabe von uns allen bleibt.

Artikelbild: Jan Plobner / SPD Mittelfranken

Jan Plobner | Wahlkreis Nürnberger Land und Roth

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Facebook: https://www.facebook.com/janplobner5

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