Diese Woche haben wir im Naturkundemuseum Berlin den neuen Parlamentskreis „Globale Biodiversität“ gegründet. Während die Klimakatastrophe in der öffentlichen Debatte inzwischen sehr präsent ist, bleibt das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier weiter meist im Hintergrund. Dabei hängen beide eng miteinander zusammen und bedrohen den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.
Das Weltnaturschutzabkommen von Montreal vom Dezember 2022 hat einen Aufbruch mit klaren Zielen versprochen und kann zum Wendepunkt im Kampf gegen das weltweite Artensterben werden. Dabei ist völlig klar: Der Kampf für eine vielfältige und gesunde Natur macht nicht an Landesgrenzen halt – und bei solch einem fundamentalen Thema dürfen auch Parteigrenzen keine Rolle spielen. Wir müssen und wollen dieses wichtige Thema abseits der politischen Zwänge des Schlagabtauschs zwischen Opposition und Koalition konstant über Parteigrenzen hinweg gemeinsam bearbeiten. Denn wir müssen in Deutschland und international gemeinsam mit unseren Partnern dringend handeln.
Von den insgesamt 147.500 erfassten Arten finden sich laut WWF fast 41.500 in Bedrohungskategorien (Stand: Juli 2022) und damit mehr Arten als jemals zuvor. Ein Viertel der Säugetierarten, jede achte Vogelart, mehr als 30 Prozent der Haie und Rochen sowie 40 Prozent der Amphibienarten sind bedroht. Hierzulande ist vor allem das Insektensterben präsent: Laut der „Krefelder Studie“ haben wir in Deutschland in den vergangenen 30 Jahren mehr als 75 % der Biomasse bei den Fluginsren. In der Folge deuten jüngere Zekten verloahlen nun an, dass wir in der EU möglicherweise 600 Millionen Vögel weniger haben als noch vor einigen Jahrzehnten. Die größte Bedrohung für die Arten ist der Klimawandel – und ohne funktionierende Ökosysteme sind wir wiederum weitaus weniger resilient gegen die Folgen des Temperaturanstiegs und beschleunigen ihn sogar.
Ich danke meiner Fraktionskollegin Dr. Lina Seitzl, Jan-Niclas Gesenhues von den Grünen, Klaus Mack aus der CDU, und Dr. Christoph Hoffmann von der FDP sowie Amira Mohammend Ali von der Linken sehr für die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung. Gemeinsam bilden sie künftig den Lenkungskreis des Parlamentskreises.
Für mich ist die überparteiliche Gründung eines Parlamentskreis in diesen Zeiten starker Polarisierung auch ein Zeichen, dass die demokratische Mitte in unserem Land stark ist und bei großen Herausforderungen zusammenkommt. Dass eine ganze Reihe Kolleginnen und Kollegen aus den demokratischen Bundestagsfraktionen unserer Einladung zur konstituierenden Sitzung ins Naturkundemuseum Berlin gefolgt ist, hat uns auch deswegen sehr gefreut. Und die Vorträge von Herrn Prof. Dr. Johannes Vogel (Generaldirektor des Naturkundemuseums) und Herrn Dr. Christian Ruck (MdB a.D., Leiter Kongobecken Waldpartnerschaft der GIZ) haben uns noch einmal vor Augen geführt, wie dringend wir Fortschritte beim Artenschutz erzielen müssen!
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