PLENUM 13/2023 | Martina Stamm-Fibich: Pflege – Faire Löhne für Studierende

25. Oktober 2023

Der Bundestag hat das Pflegestudiumstärkungsgesetz beschlossen. Studierende der akademischen Pflegeausbildung werden künftig besser bezahlt.

Sie bekommen 1.000 Euro im ersten Jahr und 1.300 Euro im dritten Jahr. Und damit weit mehr als die rund 600 Euro insgesamt, die der Freistaat Bayern den Studierenden aktuell im Rahmen des bayerischen Stipendiums bezahlt.

Bislang bekommen Studierende der akademischen pflegerischen Ausbildung ihre praktischen Ausbildungsanteile im Gegensatz zu den Berufsschülerinnen und -schülern nicht ordentlich vergütet. Das haben wir nun geändert. Die akademische Pflegeausbildung wird duales Studium. Damit stärken wir die Pflege. Und machen den Pflegeberuf attraktiver. Denn eine gute Pflege geht uns alle an und ist eine der großen Herausforderungen im Gesundheitsbereich. Die 600 Euro, die Studierende der Pflege im Rahmen ihres Stipendiums aktuell in Bayern erhalten, bilden weder die Bedeutung der Pflege für unsere Gesellschaft ab. Noch sorgen sie dafür, dass sich junge Menschen für die akademische Pflegeausbildung interessieren.

Denn wer 600 Euro Stipendium erhält, der muss sich einen guten Nebenjob suchen, um sein Leben zu finanzieren. Und dann mit vier Bällen jonglieren, um Studium, Praktika und Nebenjob hinzubekommen.

Außerdem haben wir mit dem Pflegestudiumstärkungsgesetz beschlossen, dass wir die Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegefachkräfte vereinheitlichen, indem wir den Umfang der vorzulegenden Unterlagen verringern.

Menopause ist kein Tabu

Der 18. Oktober ist jedes Jahr der Weltmenopausetag. Das Netzwerk #wirsind9millionen holt die Wechseljahre aus der Tabu-Ecke.

Denn Frauen sollten sich weder verstecken noch schämen müssen, wenn sie in den Wechseljahren sind. Stattdessen müssen Gesellschaft, Wissenschaft und Medizin mehr über diese Phase wissen, um Frauen besser schützen zu können. Vor dem Karriereknick, wenn die Beschwerden zu stark sind. Und vor Unwohlsein und Überforderung.

Aber auch vor negativen gesundheitlichen Auswirkungen. Denn Frauen in den Wechseljahren können ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Krebserkrankungen haben. Ich habe mit Kolleginnen aus dem Bundestag ein paar offene Worte zur Menopause initiiert.

Endlich gehört: Duogynon

Contergan kennt fast jeder, Duogynon nicht. Dabei hat der Schwangerschaftstest in den 1970er Jahren wie Contergan zu Missbildungen bei ungeborenen Kindern geführt. Und zu lebenslangem Leid der betroffenen Familien. Ich setze mich seit langem mit Andre Sommer, der selbst betroffen ist, dafür ein, dass die Opfer entschädigt werden. Und stoße immer wieder auf taube Ohren. Jetzt wurden wir gehört. Bei einem Gespräch im Bundesgesundheitsministerium konnten wir alle Forderungen direkt an Karl Lauterbach adressieren.

Petition zum Elterngeld

Der Petitionsausschuss hat sich mit der geplanten Änderung der Einkommensgrenze für Elterngeld befasst. Elterngeld bekommen sollen ab Januar 2024 nur noch Paare, die weniger als 150.000 Euro verdienen. „Das trifft ins Herz des Aufstiegsversprechens“, so die Petentin und Unternehmerin Verena Pausder. Und sei aus gleichstellungspolitischer Sicht ein Desaster. Der Vertreter des Familienministeriums verweist auf die Sparvorgaben des Bundes. Und macht deutlich, dass am Ende der Deutsche Bundestag entscheidet.

Martina Stamm-Fibich | Wahlkreis Erlangen

Friedrich-List-Straße 5 · 91054 Erlangen
martina.stamm-fibichh@bundestag.de · 030 22777422

Webseite: https://www.stamm-fibich.de
Facebook: https://www.facebook.com/martina.stammfibich

Alle Artikel dieser Ausgabe des PLENUM-Newsletters:

➔ Thema der Woche: Was bedeutet „Solidarität mit Israel“ jetzt?

➔ Carsten Träger: Parlamentskreis „Globale Biodiversität“ gegründet

➔ Martina Stamm-Fibich: Pflege – Faire Löhne für Studierende

➔ Gabriela Heinrich: Pariser Abkommen – Partnerschaften für das Klima

➔ Jan Plobner: Mehr Handlungsspielräume für Kommunen im Straßenverkehrsgesetz

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